Digitale Bauwerksinformationsmodelle in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA)

Veränderungen durch Informatisierung und Digitalisierung In der Bauwirtschaft finden sich innovative Ansätze insbesondere in den Bereichen des nachhaltigen Bauens sowie der Informatisierung und Digitalisierung.

Veränderungen durch Informatisierung und Digitalisierung

In der Bauwirtschaft finden sich innovative Ansätze insbesondere in den Bereichen des nachhaltigen Bauens sowie der Informatisierung und Digitalisierung.

Informations- und Kommunikationstechnologien kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz:

  • in der Vermessung, Planung und Konstruktion,
  • in der Vorstrukturierung und Kontrolle betrieblicher Abläufe sowie
  • als Kommunikationsinstrument.

Building Information Modeling (BIM) ist vor diesem Hintergrund als eine zukunftsweisende Technologie hervorzuheben.

Mehrwert von digitalen Bauwerksmodellen in der ÜBA

Mit einem BIM-Modell und seinen Darstellungsoptionen können Bauwerke wirklichkeitsnah repräsentiert werden.

Dies ermöglicht, Lern- und Arbeitsaufgaben direkt zugänglich zu machen, womit ein niedrigschwelliger Zugang zu einem zentralen Arbeitsmittel der zukunftsweisenden ganzheitlichen Arbeitsmethode BIM entsteht.

Um diese Form der Nutzung zu ermöglichen sind technische Rahmenbedingungen für die Umsetzung in der Ausbildungshalle ebenso herzustellen wie die Qualifizierung des Ausbildungspersonals.

Die bauhandwerkliche Herstellung des Bauteils/der Baugruppe steht weiterhin im Mittelpunkt der ÜBA. Sie erfolgt dabei auf der Grundlage der verfügbaren Daten, welche bereitgestellt wurden und den Werten und Beschreibungen, die über den BIM-Viewer bspw. durch Messen am virtuellen Modell verfügbar sind.

Was ist jetzt anders?

  • Inszenierung des Kunden- / Arbeitsauftrages am 3D-Modell
  • Arbeitsaufgabe mit Zusatzinformationen sowie selbständiger Recherchemöglichkeiten auf Tablet der Lehrlinge
  • Auswertung der Arbeitsaufgabe durch Vergleich mit 3D-Modell und Dokumentation mit Protokoll und Foto (Portfolio)

Ein Mehrwert gegenüber früher wird darin gesehen, dass

  • der Ausbilder alle Informationen zu den Arbeitsaufgaben digital ablegt und diese situationsbezogen den Lehrlingen zuweist.
  • die Verortung der Lerninhalte am 3D Bauwerksmodell das Erläutern und das Verständnis der Arbeitsaufgabe erleichtert.
  • das Portfolio zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden kann.

Ausblick

Der Einsatz digitaler Bauwerksinformationsmodelle in Verbindung mit einem BIM-Viewer bietet einen Mehrwert für Ausbilder*innen und Lernende.

In der bisherigen Anwendung zeigen sich viele Potenziale die es noch zu nutzen gilt.

Bisher sind drei zweijährige Ausbildungsberufe

  • Tiefbaufacharbeiter/-in Schwerpunkt Straßenbauarbeiten
  • Hochbaufacharbeiter/-in Schwerpunkt Maurerarbeiten
  • Ausbaufacharbeiter/-in Schwerpunkt Zimmererarbeiten

mit entsprechenden Fachmodellen in einer Modellsiedlung berücksichtigt. Eine flächendeckende Nutzbarkeit bedarf einer Erweiterung auf alle 19 Bauhauptberufe.

Aus methodisch-didaktischer Sicht ist es notwendig, dass ein digitales Bauwerksinformationsmodell zum Einsatz im Bildungskontext eine Detaillierung erreicht, welche über die konventioneller BIM-Modelle, wie sie bereits heute angewandt werden, hinausgeht. Erforderlich wären Modelle, die einem Bauplan für die bauhandwerkliche Ausführung gleichkommen und dabei die Vorgaben aktueller Normen und technischer Richtlinien widerspiegeln.

Erst mit einer solchen Detailltiefe des Modells lassen sich alle erforderlichen konstruktiven und bautechnischen Zusammenhänge in die praktische Ausbildung von Facharbeiterinnen und Facharbeitern einbeziehen.

Beim Bau Bildung Sachen e. V. wird dafür entsprechende Vorarbeit geleistet und fortlaufend weitergedacht.

Zielgruppe: Auszubildende
Kategorie: Best Practice
Gewerk: Hochbau

Das Zentrum

Bau Bildung Sachsen e. V.
Kompetenzzentrum Bau & Bildung
Edisonstraße 4
02625, Bautzen